Die Playoff-Reise der Blue Devils Weiden geht in die 2. Runde: nächstes Ziel – Hannover (Indians). Nach fünf Spielen gegen den EHC Erfurt stehen die Blue Devils ab Freitag im Viertelfinale der Oberliga-Playoffs den Hannover Indians, die den Deggendorfer SC im Achtelfinale in ebenfalls fünf Spielen besiegen konnten, gegenüber. Die Blue Devils genießen durch die Meisterschaft in der Oberliga Süd weiterhin Heimrecht. Die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Serie gegen die Niedersachsen liegt auch auf Rückkehrer Tomáš Rubeš, der maßgeblich am Sieg in Spiel fünf gegen Erfurt beteiligt war.
Letztmals standen die Blue Devils Weiden im März 2013, in der ersten Saison nach der Rückkehr in die Oberliga, im Viertelfinale der Aufstiegs-Playoffs. Gegen die Kassel Huskies setzte es vor neun Jahren drei heftige Niederlagen (0:6, 1:9, 5:9). Aus der damaligen Mannschaft ist kein Spieler im aktuellen Kader der Blue Devils zu finden. In den Folgejahren konnten die Blue Devils in den Playoffs, sofern sie erreicht wurden, nicht mehr in ein Viertelfinale vordringen. In dieser Saison ist es nach dem Erfolg in fünf Spielen gegen den EHC Erfurt (3:0, 3:5, 12:2, 0:2, 6:1) wieder soweit und der Gegner kommt erneut aus der Nord-Staffel. Die Hannover Indians benötigten ebenfalls fünf Spiele, um ihre Achtelfinal-Serie gegen den Deggendorfer SC für sich zu entscheiden. Gleich drei der fünf Partien wurde erst in der Verlängerung entschieden. Die zweite Partie der Serie in Deggendorf wurde erst in der vierten Verlängerung nach 128 Spielminuten entschieden und reiht sich als zweitlängste Partie in der deutschen Eishockeygeschichte ein. In Spiel fünf musste nach torlosen 60 Minuten erneut die Verlängerung entscheiden und hier traf Parker Bowles, der Topscorer der Indians, nach 72:37 Minuten zum entscheidenden Serien-Sieg für die Niedersachsen.
Die Indians: Erfahrung und jugendlicher Vorwärtsdrang
Ein Blick auf den Kader der Hannover Indians lässt die Qualität der Mannschaft von Trainer Len Soccio, die sich im Saisonverlauf deutlich gesteigert hat und im Saisonendspurt zehn Siege in Folge einfuhr, erkennen. Neben Topscorer Parker Bowles (auch schon in Tilburg aktiv) stehen bei den Indians unter anderem die Routiniers Igor Bacek und Branislav Pohanka für Torgefahr. Ergänzt wird die Offensive den zweiten Kontingentspieler Kyle Gibbons (ehemals Deggendorf und Rosenheim) und Ex-DEL-Spieler Mike Mieszkowski (Krefeld, Nürnberg). In der Defensive bilden ebenfalls erfahrene Recken das Grundgerüst: Der 43-jährige Andrei Strakhov, der während der Saison stadt-intern von den Scorpions zu den Indians wechselte, führt den Abwehrverbund zusammen mit den ebenfalls erfahrenen Nickolas Bovenschen und Nicolas Turnwald, der in der Saison 2015-16 für 24 Spiele das Blue-Devils-Trikot trug, an. Neben den zahlreichen erfahrenen Akteuren im Kader haben die Hannoveraner auch noch einige „junge Wilde“ zu bieten, darunter Joe Kiss (21) und Robin Palka (23), den jüngeren Bruder von Devils-Stürmer Dennis Palka. Auch im Tor vertrauen die Indians auf einen Spieler aus der jungen Garde: David Miserotti-Böttcher ist erst 20 Jahre alt.
Die Blue Devils wieder mit Tomáš Rubeš
Bei den Blue Devils lief in der ersten Playoff-Runde nicht alles 100% nach Maß. In den Heimspielen war die Mannschaft von Sebastian Buchwieser stets Herr im eigenen Haus. Bei den Auswärtsspielen in Erfurt schlichen sich einige Fehler und Nachlässigkeiten ein, die prompt zu zwei Niederlagen und einer spannenden Serie führten. In Spiel fünf konnten die Blue Devils erstmals wieder auf Rückkehrer Tomáš Rubeš zurückgreifen. Der tschechische Stürmer, für den Verteidiger Jeremy Lucchini auf der Tribüne platznehmen musste, fügte sich gleich perfekt ein und erzielt den 1:0-Führungstreffer gegen Erfurt und löste somit früh den Knoten in diesem so wichtigen Spiel. Auch im weiteren Spielverlauf tat der tschechische Wirbelwind dem Spiel der Blue Devils gut.
Durch den Wechsel auf der zweiten Kontingentspieler-Position neben Edgars Homjakovs von Jeremy Lucchini zu Tomáš Rubeš standen Sebastian Buchwieser am vergangenen Sonntag nur fünf Verteidiger zur Verfügung. Dies wird sich am Freitag gegen die Indians wieder bessern: Rob Brown kehrt zurück. Und auch die beiden zuletzt angeschlagenen Stürmer Dominik Piskor und Martin Heinisch stehen den Blue Devils wieder zur Verfügung. Neal Samanski und Barry Noe können weiterhin nicht am Spielgeschehen teilnehmen.
Devils-Trainer Sebastian Buchwieser hat seine Mannschaft auf den kommenden Gegner und vor seine Spielweise vorbereitet: „Hannover hat eine gute Mannschaft mit schnellen Spielern, die auf Konter lauern. Die Indians haben gegen Deggendorf große Moral bewiesen.“ Dass die Blue Devils in dieser Saison ebenfalls über eine ausgezeichnete Moral und einen guten Team-Spirit verfügen haben sie mehrmals unter Beweis gestellt und enge und umkämpfte Spiele in der entscheidenden Spielphase für sich entschieden. Es werden spannende Spiele gegen die Hannover Indians. Auf Augenhöhe? Dazu nochmals Trainer Sebastian Buchwieser: „Wir sind jetzt unter den letzten Acht, da gibt es keine leichten Gegner mehr!“
Die Termine des Playoff-Viertelfinales
Heute startet die Serie in der Hans-Schröpf-Arena. Bully ist um 20 Uhr. Das Eisstadion öffnet heute bereits um 18:45 Uhr. Am Sonntag, 03.04., geht es ab 19 Uhr am Pferdeturm in Hannover weiter. Spiel drei der Serie steigt dann am Dienstag, 05.04., ab 20 Uhr in Weiden. Soweit notwendig finden die Spiel vier und fünf am Freitag, 08.04., ab 20 Uhr in Hannover und am Sonntag, 10.04., ab 18.30 Uhr in Weiden statt.