Mit 8:1 besiegten die Blue Devils Weiden am Sonntagabend die Lindau Islanders. Neuzugang Dominik Piskor stand dabei im Rahmen der SpradeTV-Übertragung Daniel Sommer vom Medienteam der Blue Devils Rede und Antwort.
Daniel Sommer: Heute ist kein Geringerer als ein Neuzugang der Blue Devils Weiden zu Gast am Mikrofon. Ein Name, der in Weiden mit viel Erfolg, ja sogar Legendenstatus verbunden ist – der Name ist Piskor. Heute nicht Michal Piskor, sondern sein Sohn Dominik. Dominik, Servus!
Dominik Piskor: Hallo! Servus!
Daniel Sommer: Dominik, erste Frage: Wie geht es dir so?
Dominik Piskor: Ja, mir geht’s gut. Ich bin nach langer Pause die zweite Woche im Trainingsprozess. Ich brauche dieses Training unbedingt bevor ich ins Spiel gehe und ich hoffe, dass es nächste Woche endlich los geht bei mir.
Daniel Sommer: Du hast eine lange Verletzungspause hinter dir und ich denke, du bist heiß darauf wieder auf das Eis hier in der Hans-Schröpf-Arena zu gehen. Es ist aber nicht das erste Mal, Dominik. Du warst schon als ganz kleiner Junge hier in Weiden auf dem Eis.
Dominik Piskor: Genau. Da hast du Recht. Als mein Vater hier gespielt hat (Anm. 2000 – 2006), habe ich als Kleinstschüler hier zwei Jahre in Weiden gespielt. Das war eine sehr schöne Zeit und ich erinnere mich ganz gut an diese Zeit.
Daniel Sommer: Dann bist du wieder zurück nach Tschechien?
Dominik Piskor: Ja, ich musste dann wieder zurück nach Tschechien wegen der Schule (Eishockey-Klasse) und habe dann im Nachwuchs nur noch in Tschechien gespielt.
Daniel Sommer: Als du jetzt deinen Vertrag bei den Blue Devils unterschrieben hast, hast du da vorher mit deinem Vater darüber geredet? Hat dir der Papa etwas über Weiden erzählt?
Dominik Piskor: Ich habe ihm natürlich erzählt, dass ich ein Angebot von Weiden bekomme habe. Aber ich habe nicht lange mit ihm gesprochen. Ich erinnere mich gut an Weiden. Es ist eine schöne Stadt. Ich habe mich hier immer sehr wohl gefühlt, auch als Gegner. Und es ist auch nicht weit von Prag, wo ich wohne und das waren alles Plus-Attribute und ich habe mich riesig gefreut [über das Angebot].
Daniel Sommer: Wir freuen uns natürlich auch, dass du jetzt hier bei uns bist und wir hoffen, dass es in Erfüllung geht, dass du nächste Woche in der Hans-Schröpf-Arena auf dem Eis stehen kannst und dann bald auch dein Premieren-Tor für die Blue Devils machst. Dominik, beschreib dich doch mal als Spieler. Bist du technisch versiert, bist du schnell unterwegs, hast du den Torriecher? Wie ist Dominik Piskor auf dem Eis?
Dominik Piskor: Es ist immer schwer, sich als Spieler selbst zu beschreiben. Ich bin ein Power-Forward. Ich bin groß und kräftig genug, glaube ich. Ich komme gerne mit Speed ins Offensivdrittel und habe immer ein Auge darauf, Tore zu schießen. Technisch würde ich sagen, bin ich nicht so stark wie einige andere Spieler hier in Weiden, da gibt es einige, die stärker sind als ich.
Daniel Sommer: Wichtig ist ja die Mischung. Du brauchst technisch versierte Spieler in der Mannschaft, du brauchst einen Power-Forward, wie du schon gesagt hast, der in den Forecheck geht, der in den Backcheck geht. Dominik, hast du schon immer Winger gespielt oder Center oder auch mal Verteidiger?
Dominik Piskor: Nein, nein. Ich habe in den Herrenmannschaften seit ich 20 Jahre alt bin immer außen gespielt. Rechts oder links ist mir dabei egal. Ich bin ein typischer Außenstürmer.
Daniel Sommer: Dominik, jetzt gehen wir mal etwas ins Private hinein. Hast du – natürlich neben den Blue Devils – eine Lieblingsmannschaft?
Dominik Piskor: Ich habe schon ein paar Lieblingsmannschaften, aber ich bin jetzt kein großer Fan, würde ich sagen. Kometa Brno ist meine Lieblingsmannschaft in Tschechien.
Daniel Sommer: Gibt es einen Spieler, der dich geprägt hat oder den du als Vorbild siehst?
Dominik Piskor: Es war lange Jahre natürlich mein Vater, wenn ich als Kind auf der Tribüne gesessen habe. Und ansonsten sehe ich natürlich gerne die besten Spieler der Welt in der NHL, wie Pastrnak oder Draisaitl, spielen. Das sind einfach gute Spieler und es macht einfach Spaß ihnen zuzusehen.
Daniel Sommer: Dominik, jetzt muss ich sagen, dein Deutsch ist wirklich gut. Woher kannst du so gut deutsch?
Dominik Piskor: Ich habe die Sprache schon als Kind – als ich hier war – gelernt. Das hat mir viel geholfen. Jetzt bin ich die fünfte Saison hier in Deutschland und man lebt in Deutschland und dann muss man auch Deutsch sprechen lernen. Es wäre ja blöd, wenn ich hier lebe, dann aber Englisch oder Tschechisch spreche. Und ich lerne mit einer Lehrerin über Skype weiter deutsch und in der Kabine sprechen wir jeden Tag deutsch.
Daniel Sommer: Großes Kompliment an dich. Respekt, Hut ab. Ich bin da im Tschechischen nicht so versiert. Ich kann mich da nur an einen Ausdruck erinnern, der in Höchstadt mal fiel, den wir hier aber nicht widergeben wollen.
Dominik Piskor: Oder Pivo?
Daniel Sommer: Ja, das kenne ich auch noch. Das sind dann wohl die wichtigen Vokabeln, die man kennen muss.
Dominik, deine Prognose zu den Blue Devils Weiden. Als du hierher gewechselt bist, waren die Blue Devils Tabellenführer, aktuell stehen sie auf Platz 2. Was ist dein persönliches Ziel hier in Weiden? Möchtest du nur die Playoffs erreichen oder weiterkommen? Möchtest du den Aufstieg feiern? Im letzten Spiel das entscheidende Tor schießen?
Dominik Piskor: Man kann nicht nur sagen, wir wollen die Playoffs erreichen. Das ist schon fix. Man will natürlich immer aufsteigen. Aber auch Rosenheim will aufsteigen, Regensburg auch. Im Norden kommen die Hannover Scorpions und Halle dazu. Viele Mannschaften haben das gleiche Ziel Es wird schwer, aber man muss einfach kämpften bis zum Ende und dann sehen, ob es geklappt hat oder nicht.
Daniel Sommer: Ich bin mir sicher du wirst deinen Beitrag dazu leisten. Letzte Frage: Das heutige Spiel – aktuell steht es 6:1 nach dem 2. Drittel – wie siehst du das Spiel bislang?
Dominik Piskor: Das 1. Drittel war ausgeglichen. Uns fehlen viele Spieler heute. Ich habe eher gedacht, es wird ein knappes Spiel heute, aber die Jungs haben ein klasse 2. Drittel gespielt, viel Überzahl ausgenutzt und jetzt ist das Spiel eigentlich vorbei, aber man weiß noch nicht, wie hoch der Sieg ausfallen wird.
Daniel Sommer: Eine Prognose noch zu Olympia: Gibt es eine Medaille für die tschechische Nationalmannschaft?
Dominik Piskor: Ich hoffe und glaube daran.
Daniel Sommer: Ich bedanke mich bei dir für das interessante Interview, Dominik, und wünsche dir viel Gesundheit und wenn du unten auf dem Eis stehst, dann viele Erfolgsmomente und knüpfe an die Legende deines Papas an und mach dich vielleicht selbst zu einer mit dem Aufstieg in die 2. Liga.
Dominik Piskor: Danke!