Vor der Saison-Rekordkulisse von 2.315 Zuschauern zum Family Day setzten sich die Blue Devils Weiden am Sonntagnachmittag mit 4:3 nach Verlängerung gegen die Höchstadt Alligators durch. Das Siegtor in einer kuriosen Verlängerung erzielte Tomas Rubes. Bereits vor der Partie hatten die Fans der Blue Devils Grund zum Jubeln: Neal Samanski verlängerte seinen Vertrag um eine weitere Saison.
Höchstadts erster Schuss ein Volltreffer
Blue Devils Trainer Sebastian Buchwieser hatte die Reihen im Vergleich zum Freitag nochmals geändert und somit auf das Fehlen von Stürmer Martin Heinisch reagiert. Sein Gegenüber Mikhail Nemirovsky fehlte aufgrund einer Sperre durch den DEB und wurde von Jörg Schober und Daniel Tratz vertreten. Bei den Blue Devils saß Timon Bätge als Ersatzgoalie auf der Bank. Bei den Gästen aus Höchstadt waren die beiden Förderlizenzspieler Moritz Serikow (Selb) und Michael Schaaf (Bayreuth) im Line-Up.
Die Blue Devils begannen offensiv und zielstrebig. Doch bereits mit dem ersten Schuss durch Anton Seewald nach nicht einmal drei gespielten Minuten gingen die Gäste aus Mittelfranken mit 1:0 in Führung. Der Schuss des Alligators-Stürmers rutschte Jaroslav Hübl durch die Schoner. Die Blue Devils blieben in der Anfangsphase die spielbestimmende Mannschaft und hatten durch Edgars Homjakovs (5., 10.) und Chad Bassen (8.) gute Einschussmöglichkeiten, die nicht den Weg ins Höchstadter Tor fanden. Mit seiner dritten guten Offensivaktion sorgte Edgars Homjakovs in der 11. Spielminute schließlich für den verdienten Ausgleich. Sein Handgelenksschuss von der blauen Linie fand den Weg durch die Spieler vor HEC-Torhüter Benjamin Dirksen und schlug hinter ihm im Gehäuse der Alligators zum 1:1-Ausgleich ein. In der 16. Minuten stand David Seidl nach einem abgefälschten Schuss völlig frei vor Jaroslav Hübl, der den Schuss des Höchstadters mit einem starken Reflex abwehren konnte.
Erst Führung, dann zu viele Fehler
Im zweiten Spielabschnitt erwischten die Blue Devils erneut den besseren Start und hatten durch Chad Bassen in der 22. Minute die erste hochkarätige Chance, doch erneut war Benjamin Dirksen zur Stelle und bewahrte seine Mannschaft vor dem Rückstand. Diesen konnte der HEC-Goalie in der 28. Minuten dann jedoch nicht mehr verhindern: Zunächst bediente Philipp Siller Fabian Voit, der den Puck an den linken Innenpfosten setze. Von dort sprang der Puck einmal quer über die Torlinie und landete auf der Kelle von Marius Schmidt, der mit einer sehenswerten Aktion den Puck aus vollem Tempo stoppte und von hinter der Torlinie wieder vor und schließlich ins Gehäuse der Alligators bugsiert – 2:1. Nach der erneuten Führung verloren die Blue Devils am Sonntagnachmittag jedoch den Faden. In der 28. Minuten saß Höchstadts Import Eetu-Ville Arkiomaa auf der Strafbank, doch anstelle eines dritten Treffers der Blue Devils sahen die Zuschauer in der Hans-Schröpf-Arena einen brandgefährlichen Konter der Alligators, den Dominik Zbaranski und Klavs Planics nicht verwehrten konnten. Als eben jener Planics wenig später selbst auf der Strafbank platznehmen musste, machte es Tim Zimmermann deutlich besser und versenkte den Puck gegen Kurt Davis, der nicht entschlossen genug agierte, und Jaroslav Hübl zum 2:2-Ausgleich im Tor der Blue Devils unterbrachte. Weidens Verteidiger Kurt Davis stand kurz vor Ende des 2. Drittels nochmals im Fokus, als er den Puck ohne Druck an Dmitrij Litesov vertändelte und diesem die Riesenchance auf das 3:2 aus Alligators-Sicht ermöglichte. Litesov konnte sie nicht nutzen.
Erneute Weidener Führung hält nur Sekunden
Im Schlussabschnitt knüpften die Blue Devils an die fahrige Spielweise aus der zweiten Hälfte des zweiten Drittels an. Bereits nach zwei Minuten im Schlussabschnitt bot sich Höchstadt die Gelegenheit an diesem frühen Nachmittag erneut in Führung zu gehen, doch die Weidener Verteidiger verhinderte dies durch mehrere Blocks. Eine der wenigen zwingenden und schön herausgespielten Offensivaktionen veredelte Fabian Voit in der 50. Minute zum 3:2 für die Blue Devils. Marius Schmidt hatte seinen Mannschaftskollegen zuvor durch das geschickte Abschneiden des Laufwegs gegen den Höchstadt Verteidiger herrlich freigespielt. Doch die Führung der Blue Devils hielt nur für wenige Sekunden – 63 Sekunden um genau zu sein. Erneut war Kurt Davis an der Entstehung des Höchstadter Treffers beteiligt, er leitete diesen mit einem Fehlpass ein. Klavs Planics ließ sich die Chance nicht nehmen und erzielten den 3:3-Ausgleich. Bei diesem Spielstand blieb es, auch weil die Blue Devils in der Schlussphase mit einem beherzten Penalty-Killing eine Überzahlsituation für die Alligators überstanden.
Höchstadt setzt alles auf eine Karte
In der Verlängerung waren die Blue Devils zunächst in Puckbesitz und erspielten sich bei „drei gegen drei“ die erste Torchance, die Benjamin Dirksen entschärfte. Als die Alligators anschließend selbst in Scheibenbesitz waren, verließ Dirksen das Eis und die Alligators gingen mit einem vierten Feldspieler und leerem Tor volles Risiko. Die Blue Devils konnten sich in Unterzahl jedoch aus dem Drittel befreien. Ein weiter Schuss traf den Pfosten des verwaisten Höchstadter Tores und Chad Bassen erlief sich die Scheibe. Die Übersicht des Routiniers machte sich anschließend bemerkbar und so konnte Tomas Rubes nach Zuspiel von Bassen den Puck ins leere Alligators-Gehäuse einschießen und den Blue Devils den Sieg zum Family Day sichern.
Spielstatistik
Blue Devils: Hübl – Herbst, Schreyer, Ostwald, Schusser, Müller, Davis, Schug, Schmidbauer – Siller, Gläser, Samanski, Voit, Luknowsky, Bassen, Schmidt, Hechtl, Homjakovs, Rubes, Thielsch
Höchstadt: Dirksen – Horschel, Schaaf, Stobbe, Fardoe, Vojcak – Hartl, Arkiomaa, Zbaranski, Zimmermann, Planics, Miller, Seidl, Serikow, Litesov, Seewald
Tore: 0:1 Seewald (02:16), 1:1 Homjakovs (10:44), 2:1 Schmidt (27:27), 2:2 Zimmermann (33:54, 4-5), 3:2 Voit (49:39), 3:3 Planics (50:42), 4:3 Rubes (61:39)
Strafen: 2 / 4
Schüsse: 26 / 22
Zuschauer: 2.315