Sowohl im Playoff-Achtelfinale gegen die Herne Miners als auch im Viertelfinale gegen den EC Peiting zeigten die Blue Devils keine Schwächen und zogen jeweils glatt mit 3:0- und 4:0-Siegen in die nächste Runde ein. Im Halbfinale warten nun die Tilburg Trappers aus den Niederlanden auf die Blue Devils, das heißt die Devils spielen international. Los geht es in der „best-of-7“-Serie – die Mannschaft mit vier Siegen zieht ins Finale ein – in der Hans-Schröpf-Arena am Karsamstag um 18.30 Uhr.
Auch der EC Peiting konnte die Blue Devils Weiden am Ende nicht in Schwierigkeiten bringen. Souverän zog die Mannschaft von Trainer Sebastian Buchwieser nach vier Siegen aus vier Viertelfinalpartien ins Halbfinale ein. Dort wartet nun jedoch ein anderes Kaliber auf die Oberpfälzer: Die Tilburg Trappers sind seit ihrer Aufnahme in die Oberliga zur Saison 2015/16 eine absolute Topmannschaft. Bereits dreimal feierten die Niederländer den Gewinn der Oberliga-Meisterschaft (2016, 2017, 2018).
Tilburg ist ein sehr schnelles, kompaktes und gut gecoachtes Team. Es wird eine spannende und enge Serie. Wir freuen uns auf die Spiele.
– Sebastian Buchwieser –
Mit den Trappers kreuzten sich die Wege schon einmal: In der Saison 2017/18 standen sich beide Mannschaften in der ersten Playoff-Runde gegenüber. Die Trappers waren in der „best-of-5“-Serie eine Nummer zu groß und setzten sich in drei Spielen durch. Aus der aktuellen Devils-Mannschaft mit dabei war damals bereits Blue-Devils-Verteidiger Adam Schusser. Und auch Nardo Nagtzaam stand bei diesen Partien mit auf dem Eis, jedoch im Trikot der Tilburg Trappers.
Der sportliche Leiter der Blue Devils, Jürgen Rumrich, blickt hoffnungsvoll auf die Halbfinalserie und setzt dabei auch auf die Unterstützung der Fans:
Ich bin überzeugt, dass wir bereit sein werden und freuen uns auf das Halbfinale und die großartige Unterstützung unserer Fans.
– Jürgen Rumrich –
Der Gegner: TILBURG TRAPPERS
Zur Saison 2015/16 entwuchsen die Tilburg Trappers ihrer heimischen BeNe-League, die sie in den beiden Spielzeiten zuvor gewonnen hatten, und spielen seither in der Oberliga Nord. In den ersten drei Spielzeiten im neuen Umfeld ging die Erfolgsserie der Trappers ungehindert weiter. Dreimal in Folge sicherten sich die Niederländer den Meistertitel in der Oberliga. Und auch in der Saison 2018/19 standen die Trappers im Finale. In den bislang absolvierten Hauptrunden in der Oberliga Nord schnitten die Tilburger nie schlechter als Platz vier ab.
In der laufenden Saison 2023/24 schlossen die Trappers unter Trainer Doug Mason die Hauptrunde der Oberliga Nord auf Rang zwei ab. Dabei verbuchten sie in 44 Spielen 31 Siege für 89 Punkte und erzielten 174 Tore bei 127 Gegentoren. Mit einer Erfolgsquote von 23,6% verbuchten die Trappers das zweitbeste Powerplay der Oberliga Nord. In den Playoffs steigerte der kommende Gegner der Blue Devils diesen Wert auf 28,6% (acht Tore aus 28 Möglichkeiten). In Unterzahl überstand Tilburg 80,3% der Situationen ohne Gegentor (Rang sieben). In den ersten beiden Playoffrunden konnten sich die Trappers auch hier steigern und die Quote auf 86,2% erhöhen.
Unsere Stärke ist das Spiel ohne Scheibe. Wir sind sehr kampfstark und können mit hohem Tempo agieren. Zudem bewegen wir uns auch ohne Scheibe sehr gut und können damit viel Druck auf unseren Gegner aufbauen.
– Doug Mason via ONetz –
In der Meisterrunde der Oberliga Nord führte der kanadische Routinier Braden Gracel, der lange Jahre in Kaufbeuren in der DEL2 spielte, die Tilburger Offensive: Gracel sammelte in 38 Partien 63 Scorerpunkte (28 Tore, 35 Vorlagen). Fünf weitere Spiele der Trappers erzielten zehn oder mehr Tore. Einige Startschwierigkeiten hatten der zweite Kanadier in Reihen der Niederländer, Kaid Oliver, der im Laufe der Saison zu den Trappers stieß. Nach einer überstandenen Blessur kommt Oliver gerade zu den Playoffs immer besser in Schwung und ist hier mit fünf Tore und acht Vorlagen bislang der Topscorer.
Im Playoff-Achtelfinale setzten sich die Tilburg Trappers klar mit 3:0-Siegen gegen die Tölzer Löwen durch. In dieser Serie zeigte sich Torhüter Cedrick Andree von seiner besten Seite und blieb gleich zweimal ohne Gegentor (4:0, 4:2, 5:0). Im Viertelfinale gegen den Deggendorfer SC legten die Trappers drei Siege vor und standen somit mit einem Bein im Halbfinale. Spiel #4 der „best-of-7“-Serie sicherten sich dann jedoch die Deggendorfer und so mussten die Trappers noch einmal vor heimischem Publikum ran, lösten diese Aufgabe in Spiel #5 mit 5:2 relativ souverän.
Die Historie: Blue Devils – TRAPPERS
Die Blue Devils und die Tilburg Trappers standen sich in den Playoffs 2017/18 in einer „best-of-5“-Serie gegenüber. Die Trappers hatten sich als Meister der Oberliga Nord für das Achtelfinale qualifiziert. Die Blue Devils belegten im Süden Rang acht.
Spiel #1 in Tilburg war nach dem ersten Drittel so gut wie entschieden. Die Trappers legten los wie die Feuerwehr und führten nach den ersten 20 Minuten durch Treffer von Parker Bowles (2), Mitch Bruijsten und Kapitän Ivy van den Heuvel mit 4:0. Die Blue Devils im Mittelabschnitt durch Matt Abercrombie auf 4:1 verkürzen. Im dritten Drittel erzielte Vitali Stähle das 2:4 aus Weidener Sicht und es keimte ein wenig Hoffnung auf, die die Trappers jedoch umgehend durch Brock Montgomerys Tor begruben.
Zwei Tage später trafen beide Mannschaften in der Hans-Schröpf-Arena aufeinander. Vor 1.459 Zuschauern hatten die Blue Devils keine Chance. Jonne de Bonth brachte Tilburg im ersten Drittel in Front. Kevin Bruijsten erhöhte noch vor der Sirene auf 2:0 für die Trappers. Im Mitteldrittel mussten die Blue Devils gleich drei weitere Gegentore hinnehmen und auch im Schlussabschnitt erzielten die Trappers das erste Tor. Marcel Waldowsky war es schließlich, der den Ehrentreffer zum 1:6 erzielte.
Nach der deutlichen 1:6-Niederlagen traten die Blue Devils erneut die 700 Kilometer lange Busfahrt in die Niederlande an und standen zwei Tage nach der 1:6-Heimniederlage in Tilburg auf dem Eis. Doch auch im dritten Aufeinandertreffen war die Messe spätestens nach dem zweiten Drittel gelesen: Ein schnelles Gegentor nach 30 Sekunden und ein Gegentor in eigener Überzahl brachten die Devils im ersten Abschnitt auf die Verliererstraße. Im zweiten Drittel legten die Trappers zwei Treffer nach. Zu Beginn des Schlussdrittels gelang Vitali Stähle das 4:1. Peter Hendrikson verkürzte zweieinhalb Minuten vor Spielende auf 4:2. Doch die Trappers erhöhten nur 27 Sekunden später auf 5:2 und sicherten sich damit den dritten Sieg und das Weiterkommen.