Regensburg. Das zweite Oberpfalz-Derby in der Eishockey-Oberliga-Süd fand am Freitagabend in der Donau-Arena in Regensburg statt. Im Hinspiel in Weiden hatten die Blue Devils einen 4:0-Vorsprung verschenkt und erst im Penaltyschießen die Punkte gesichert. Diesmal drehten die blauen Teufel ein 0:3 in ein 6:3.
Mit vollzähliger Truppe und vier Sturmreihen starten die Blue Devils vor etwas mehr als 500 Zuschauern bei den Eisbären in Regensburg – und gehen sofort in die Offensive. Mit starkem Forechecking versuchen sie, die Gastgeber im Aufbauspiel zu stören und schnell an die Scheibe zu kommen. So erspielen sich die Weidener schnell die ersten Torchancen. Regensburg kommt schwer ins Spiel.
Eisbären brauchen Überzahl
Erst eine Zwei-Minuten-Strafzeit gegen Louis Latta bringt den Eisbären ihre ersten Möglichkeiten ein – und gleich auch das erste Tor im Spiel. Tomáš Gulda bringt die Gastgeber mit einem Kracher von der blauen Linie, den Torwart Jaroslav Hübl zu spät sieht, mit 1:0 in Führung. Weiden spielt weiter unbeirrt Richtung Tor der Eisbären. Das erste Überzahl-Spiel der Gäste (8. Minute) bleibt ungenutzt. Neal Samanski scheitert an Regensburgs Goalie Peter Holmgren (13.) und leistet sich anschließend ein Foul. Wieder zwei Minuten Unterzahl für die Blue Devils.
Diesmal überstehen sie die zwei Minuten mit einem Mann weniger auf dem Eis. Doch kaum komplett, startet Tomáš Schwamberger ein Solo auf der rechten Seite, umspielt Hübl und trifft zum 2:0 (16.) für Regensburg. Auf der anderen Seite trifft Nick Latta die Latte und Tomáš Rubeš das leere Tor nicht. Kurz vor Drittelende noch eine Strafzeit für die Blue Devils, Rubeš muss auf die Strafbank. Fazit nach dem ersten Drittel: Weiden hat klar mehr Torchancen, aber Regensburg macht die Tore.
Zweites Drittel beginnt mit kalter Dusche
Kalte Dusche zu Beginn des zweiten Drittels: Nach nur 15 Sekunden trifft Regensburgs Torjäger Nikola Gajovsky zum 3:0 für die Gastgeber. Doch die Antwort der Blue Devils lässt nicht lange auf sich warten. Dennis Thielsch erzielt eine Minute später den Anschlusstreffer zum 3:1. Weiden gibt Gas, drückt die Eisbären in die Defensive – diese bleiben aber immer gefährlich. Die nächste Strafzeit für Regensburg (24.) bringt nichts Zählbares ein.
Die Blue Devils bleiben dran, aber auch die nächste Strafzeit (29.) bleibt unbelohnt. Aller guten Strafzeiten sind drei: Dennis Palka bringt Weiden auf 3:2 (33.) heran. Es wird jetzt ruppig, Checks hüben wie drüben. Die Schiris lassen das Spiel laufen. Zwei Minuten vor der Drittelsirene klärt die Latte für den bereits geschlagenen Regensburger Torwart.
Große Leere im Regensburger Tor
Das letzte Drittel beginnt vorsichtiger. Erst Regensburgs Gajovsky scheitert wieder alleine vor Hübl (44.). Eine Minute später Überzahl für die Blue Devils – wieder gehen die Weidener leer aus. Die blauen Teufel legen weiter zu, Kapitän Nick Latta wird zunehmend zum Mann des Abends – erst fälscht er die Scheibe unhaltbar zum Ausgleich in die Maschen, 3:3 (48.).
Gleich darauf Strafzeit gegen Weiden. Doch von wegen Powerplay, die Devils kontern und treffen kurios. Schwamberger rutscht beim Abwehrversuch in Torwart Holmgren, Nick Latta netzt ins leere Tor ein zur 4:3-Führung für die Gäste. Die Blue Devils bleiben am Drücker, die Eisbären halten dagegen. Die Entscheidung gelingt natürlich mit Beteiligung von Nick Latta: Pass vor das Tor zu Dennis Palka, der zum 3:5 einschiebt (57.). Nach Auszeit für Regensburg geht Torwart Holmgren für den sechsten Feldspieler vom Eis – Adam Schusser macht mit dem Empty-Net-Treffer zum 3:6 alles klar für die Blue Devils.
Bilanz: Ein hochklassiges Oberpfalz-Derby mit unterschiedlichen Hälften. Bis zur 21. Spielminute sehen die Blue Devils wie der sichere Verlierer aus. Am Ende gewinnen sie, wenn auch etwas zu hoch, verdient mit 6:3 in Regensburg.
Foto: Melanie Feldmeier
Text von Jürgen Masching / Oberpfalzecho
https://www.oberpfalzecho.de/beitrag/blue-devils-weiden-drehen-spiel-bei-regensburger-eisbaeren