Die Blue Devils Weiden hatten am Dienstagabend in der Hans-Schröpf-Arena die Memmingen Indians zu Gast. Nach einem starken Start der Gäste, die ihnen eine 3:1-Führung nach dem 1. Drittel einbrachte, kamen die Blue Devils ab dem Mitteldrittel besser in die Partie und gingen schließlich mit 4:3 in Führung, wenig später erneut mit 5:4. Doch mit dem sechsten Feldspieler glichen die Memminger Sekunden vor Spielende zum 5:5 aus, ehe Matej Pekr in der Verlängerung den 6:5-Siegtreffer für die Memmingen Indians erzielen konnte. Für die Blue Devils Weiden steht am 23. Dezember das nächste Heimspiel auf dem Spielplan. Zu Gast sind dann ab 20 Uhr die Passau Black Hawks.
Memmingen zielstrebig und erfolgreich
Die erste Druckphase der Partie gehörte den heimischen Blue Devils: Schon nach 46 Sekunden saß Matej Pekr wegen Hakens die erste Memminger Strafzeit ab. Adam Schusser hatte im folgenden Powerplay mit einem Alu-Treffer den besten Weidener Abschluss zu verzeichnen. Auf der Gegenseite zeichneten sich Andrew Johnston und Matej Pekr für die ersten Torabschlüsse der Indians verantwortlich. In der achten Minute agierten dann die Blue Devils zum ersten Mal an diesem Abend in Unterzahl und mussten den ersten Gegentreffer schlucken. Memmingens Verteidiger Dominik Meisinger zog von der blauen Linie aus ab und die Scheibe schlug hinter Devils-Goalie Marco Wölfe zur Memminger Führung ein. Nach dem Rückstand bot sich Tomas Rubes die Möglichkeit auf den Ausgleich, doch Weidens tschechischer Stürmer suchte vergeblich den Querpass anstatt selbst abzuschließen. Den direkten Gegenzug nutzt Matej Pekr im Alleingang zum 2:0 für die Indians. Die Blue Devils Weiden in dieser Phase des Spiels zu umständlich und mit wenig direktem Zug zum gegnerischen Tor und 0:2 in Rückstand. Nach einer Auseinandersetzung zwischen Chad Bassen und Luigi Calce jr. bot sich den Blue Devils in Minute 14 erneut die Chance in eigener Überzahl, jedoch wurde auch diese vergeben. Den 1:2-Anschlusstreffer erzielte schließlich Verteidiger Dominik Müller, der nach Puckgewinn direkt zum Tor zog und trocken und humorlos einschoss. Doch die Freude darüber hielt nur wenige Minuten: In der Schlussphase des 1. Drittels leisteten sich die Blue Devils erneut eine Hinausstellung und erneut waren die Indians zur Stelle. Ein Schuss von der blauen Linie wurde vor dem Tor von Andrew Johnston zum 3:1 aus Memminger Sicht abgefälscht. Kalte Dusche für die Blue Devils 12 Sekunden vor Drittelende.
Blue Devils offensiv überlegen und mit dem Ausgleich
Zu Beginn des Mitteldrittels nahmen die Blue Devils das Heft des Handelns klar in beide Hände. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Buchwieser kam mit viel Elan und Vorwärtsdrang aus der Kabine. Klare Torchancen blieben jedoch – wie zuvor im ersten Drittel – zunächst Mangelware. Das Spiel der Blue Devils blieb bis zur „Halbzeit“ der Partie deutlich zu verspielt und ohne den nötigen Zug zum Memminger Tor. In der 32. Minuten kassierten die Indians dann eine Strafzeit wegen Spielverzögerung. Das folgende Powerplay nutzten die Blue Devils zum 2:3-Anschlusstreffer: Ein Schuss von Kurt Davis nahm eine recht eigenwillige Flugkurve und fiel hinter Indians-Goalie Marco Eisenhut ins Tor. Gegen Ende des Mittelabschnitts, die Blue Devils hatten sich inzwischen ein deutliches optisches Übergewicht erspielt, musste erneut ein Indians-Akteur auf die Strafbank. In Überzahl fasste sich Nardo Nagtzaam ein Herz und donnerte die Scheibe mit einem Schlagschuss aus dem Bullykreis links neben dem Memminger Tor hinter Eisenhut in die Maschen – 3:3.
Weiden dreht Partie – geht in Führung – und kassiert doch den Ausgleich
Die fünf Minuten zu Beginn des Schlussdrittels waren ein offener Schlagabtausch beider Mannschaften, der sich über die Minuten hinweg zunehmend hochschaukelte bis schließlich Edgars Homjakovs mit einem Schlenzer ins Glück die Weidener Anhänger jubeln ließ. Der lettische Stürmer brachte die Blue Devils zum ersten Mal an diesem Abend in Führung – 4:3. Doch die Freude auf Seiten der Heimmannschaft währte nur knapp vier Minuten: Memmingen behauptete durch Luigi Calce den Puck im Weidener Drittel, Calce brachte den Puck vor Marco Wölfl und Robin Drothen spitzelte die Scheibe am Goalie vorbei über die Linie. Beide Mannschaften schenkten sich nun nichts. Weiden weiterhin mit optischen Vorteilen, Memmingen weiterhin gefährlich bei Kontern. In der 56. Minute überraschte dann Neal Samanski nicht nur, aber besonders, Marco Eisenhut mit einem Schuss aus spitzem Winkel und versenkte den Puck zur erneuten Weidener Führung im Kasten der Indians. Memmingen zog in den letzten 90 Sekunden der regulären Spielzeit die Option eines sechsten Feldspielers. Ein Schuss von Linus Svedlund fand 57 Sekunden vor Spielende den Weg durch die Weidener Verteidigung, sprang auf dem Eis auf und über Marco Wölfls Schoner hinweg zum 5:5 ins Tor.
Einzelaktion von Matej Pekr entscheidet die Partie
In der folgenden Verlängerung, die wie gewohnt im Format drei-gegen-drei absolvierte wurde, gewannen die Memminger das Bully und sicherten sich den so wichtigen Scheibenbesitz. Die erste Angriffswelle blieb ohne Erfolg und so wechselten beide Mannschaften ihre Formationen. Bei Memmingen kam Matej Pekr aufs Eis und eine Einzelaktion des routinierten Akteurs im Indians-Trikot brachte schließlich die Entscheidung in diesem torreichen Spiel. Pekr drehte einen Schuss um den Weidener Verteidiger und setzen diesen platziert ins die lange Ecke – keine Abwehrchance für Marco Wölfl im Weidener Tor.
Die Blue Devils Weiden kassieren durch die 5:6-Niederlage nach Verlängerung ihre zweite Saisonpleite. Es ist nach der Niederlage nach regulärer Spielzeit gegen Deggendorf, die erste Niederlage nach Verlängerung, nachdem die Blue Devils zuvor zuletzt zweimal erfolgreich die Overtime bestritten hatten.
Die erste Chance auf den nächsten Saisonsieg bietet sich der Mannschaft von Trainer Sebastian Buchwieser am 23. Dezember ab 20 Uhr in der Hans-Schröpf-Arena gegen die Passau Black Hawks.
Statistik
Blue Devils Weiden: Wölfl – Herbst, Schreyer, Ostwald, Schusser, Müller, Davis, Schug – Gläser, Samanski, Nagtzaam, Voit, Heinisch, Ribarik, Bassen, Schmidt, Hechtl, Homjakovs, Rubes, Thielsch
Memmingen Indians: Eisenhut – Kittel, Schwaiger, Menner, Meisinger, Svedlund – Marsall, Mastic, Pfalzer, Gorgenländer, Kryvorutskyy, Pohl, Johnston, Feigl, Calce, Drothen, Pekr, Peter
Tore: 0:1 Meisinger (5-4, 07:48), 0:2 Pekr (09:28), 1:2 Müller (16:11), 1:3 Johnston (5-4, 19:48), 2:3 Davis (5-4, 32:41), 3:3 Nagtzaam (5-4, 39:14), 4:3 Homjakovs (45:02), 4:4 Drothen (48:58), 5:4 Samanski (55:55), 5:5 Svedlund (59:04), 5:6 Pekr
Strafen: 6 / 10
Schüsse: 53 / 20
Zuschauer: 998